Der frühere irische Europaminister Dick Roche beschreibt in seinem neuesten Artikel die Vorgänge rund um den Entzug der Lizenz für den Versicherungsbetrieb von NOVIS und schreibt über Einflußnahme der Europäischen Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (EIOPA).
Roche zeigt, dass EIOPA Unterlagen zurückhielt und sich für die Berechnung der Solvenz von NOVIS auf extreme – und nicht unternehmens bzw. marktspezifische - Stornoannahmen für Versicherungsverträgen stützte (jährlich 20 % für Italien gegenüber der offiziellen italienischen Markterfahrung von 5–10 %) sowie auf Verwaltungskosten von 300 € je Vertrag – dem Fünffachen der europäischen aktuariellen Referenzwerte –, um NOVIS als nicht fortführungsfähig darzustellen. Anschließend setzte EIOPA die lokale Aufsicht Slowakische Nationalbank (NBS) unter Druck und brachte die Europäische Kommission dazu, ihr Urteil ohne unabhängige Prüfung abzusegnen.
Des weiteren argumentiert Roche, dass der Fall ein Ungleichgewicht der angesetzten Standards sowie ein systemisches Transparenzdefizit aufweist: EIOPA verlange Offenheit von Versicherern, schirme aber ihre eigenen Entscheidungsprozesse ab. EIOPA wurde bislang nicht durch die Europäischen Instanzen Kommission und Parlament nicht zur Rechenschaft gezogen. Wenn diese Machtanmaßung nicht gründlich untersucht werde, warnt er, schwinde das Vertrauen in die EIOPA – und in den Solvency-II-Rahmen der EU.
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